Stadt Elsdorf (Druckversion)

Angelsdorf

Angelsdorf, zwischen Elsdorf und Esch gelegen, ist mit seinen benachbarten Ortschaften zusammengewachsen. Es gehörte zum Gericht in der Lohe, Amt Bergheim, Herzogtum Jülich. Anfang des 19. Jahrhunderts war Angelsdorf nur unwesentlich kleiner als das benachbarte Elsdorf. Angelsdorf wird um 1079 als "Angellesthorp" erstmals urkundlich erwähnt. Größter Grundherr war das Kölner Kloster St. Pantaleon. Im 13. Jahrhundert bestand im Ort schon eine Kirche, die im "liber valoris" um 1300 als Pfarrkirche bezeichnet wird. An ihrer Stelle wurde 1535 ein Neubau errichtet, der 1865 umgebaut und erweitert wurde. In nächter Nähe zur Kirche St. Luzia liegt das "Haus Angelsdorf", ein ehemaliger Rittersitz, bis 1830 in adligem Besitz, dessen Gräben später eigeebnet wurden.

Berrendorf-Wüllenrath

Die ehemals selbständigen Ortslagen Berrendorf, Wüllenrath und Giesendorf sind heute zusammengewachsen. Berrendorf gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Gericht in der Lohe, Amt Bergheim, Herzogtum Jülich. Der seit dem 12. Jahrhundert bestehende Ort "Berindorp" gehört zum jülichschen Amt Bergheim. Im "liber valoris um 1300 wird eine Kapelle erwähnt, die ab 1524 durch einen spätgotischen Neubau ersetzt wurde. Die Erhebung zu selbständigen Pfarrkirche erfolgte wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Desdorf

Desdorf war früher eigentlich größer als heute. Es hat eine geschichtliche Entwicklung ähnlich wie Ohndorf und Brockendorf durchgemacht. Bis zum dreißigjährigen Krieg noch ein ansehnliches Dorf, wurde es später nicht mehr komplett aufgebaut, sondern nur noch auf einen oder zwei Höfe "abgespeckt". Die erste urkundliche Nennung eines Ortes aus dem heutigen Elsdorfer Gemeindegebiet bezeichnet im Jahre 898 "radesdorp", womit aller Wahrscheinlichkeit nach "Desdorf" gemeint war.

Elsdorf

Elsdorf wird von einer bedeutenden ehemaligen Römerstraße durchzogen. In west-östlicher Richtung zerteilte diese Straße, von Köln kommend, über Thorr und Grouven nach Elsdorf und weiter nach Jülich führend, den Hauptort der heutigen Gemeinde Elsdorf. Diese Tatsache führt dazu, dass man hier über Jahrzehnte hinweg immer wieder bedeutende archäologische Funde macht und auch gegenwärtig immer wieder die römische Präsenz im Elsdorfer Boden nachweisen kann. Elsdorf gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Gericht in der Lohe, Amt Bergheim, Herzogtum Jülich. Der Elsdorfer Fronhof wird 1220-1227 durch planmäßige Flächenkäufe der Kölner Benediktinerabtei St. Pantaleon gebildet und geht dieser erst 1802 mit der Säkularisation verloren. Die Pfarre St. Mariä Geburt ist seit 1320 urkundlich nachgewiesen. Die Ansiedlung der Zuckerindustrie brachte Elsdorf wie auch den benachbarten Ortschaften im 19. Jahrhundert einen raschen Aufschwung.

Esch

Als "Ascha" im Jahre 1131 erstmals urkundlich erwähnt, ist Esch als Siedlung doch weit älter. Eine "Escher Burg" als Stammsitz des Pfalzgrafen Herzelin ist heute zwar nicht mehr nachweisbar, gleichwohl im geschichtlichen Bewusstsein dieser Region fest verankert. Nachgewiesen ist jedoch seit 1140 ein Fronhof der Kölner Benediktinerabtei St. Pantleon, die auch in den benachbarten Angelsdorf und Elsdorf begütert war. Teile der heutigen Kirche stammen von einem Bau aus dem Jahr 1555, der 1678 abbrannte und 1693 wiederhergestellt wurde. Der Einsturz des Turmhelms bei einem Sturm im Jahr 1921 forderte fünf Menschenleben und zerstörte Langhaus und Chor. Aus diesem Grund entschied man sich für den heutigen chrakteristisch gedrungen wirkenden Turm.

Frankeshoven

Der kleine Weiler Frankeshoven ist durch seine Dorfstraße stets zweigeteilt geblieben. Der westliche Teil gehörte in früheren Jahrhunderten zum Gericht Oberembt, Amt Kaster, Herzogtum Jülich; der östliche zum Gericht Verkeshoven, Amt Bergheim, Herzogtum Jülich. Im westlichen Teil in der Nähe des Finkelbaches lag bis in das 18. Jahrhundert hinein die Burg Frankeshoven, der Stammsitz der Herren von Frankeshoven. 

Giesendorf

Giesendorf, bis 1975 die nördlichste Ortschaft der Gemeinde Heppendorf, gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum gericht in der Lohe, Amt Bergheim, Herzogtum Jülich. Ab 1135 erscheinen in der Überlieferung mehrfach sich nach Giesendorf nennende Ritterbürtige, zumeist Ministeriale der Abtei St. Pantaleon in Köln. Mit mehrfachen verwandtschaftlichen Beziehungen gehören sie zum Familienverband derer von Reuschenberg. Es passt dazu, dass das Wappen derer von Giesendorf goße Ähnlichkeit mit dem Reuschenberger Wappen aufweist. Der Reuschenberger Hof ist in Giesendorf seit 1448 bezeugt. Eine Kapelle zu Giesendorf wird 1750 genannt; kirchlich gehörte Giesendorf seit jeher zur benachbarten Pfarre Elsdorf.

Grouven

Die besondere Lage an der Römerstraße machte Grouven schon vor vielen Jahrhunderten zu einem typischen Wegedorf. In Grouven galt von 1423 bis 1472 Heinsbergisches Recht. Im Jahr 1499 verpfändete Herzog Wilhelm von Jülich-Berg das orf an Johann v. Reuschenberg-Setterich, dessen Familie im 16. Jahrhundert zu den einflußreichsten des Jülicher Landes zählte. Im Jahr 1538 wird es durch den Jülicher Herzog wieder eingelöst. Die Burg Grouven war bis ca. 1700 im Besitz einer sich nach Grouven benennden Ministerialenfamilie und gelangte dann in die Hand des reichbegüterten Rutger Wolf. Die Kapelle St. Brigida war Teil eines sehr alten "Gastes", einer Pilgerraststätte, die schon lange untergegangen ist.

Heppendorf

Heppendorf ist die südlichst gelegene Ortschaft in der Gemeinde Elsdorf. Erstmalig schriftlich erwähnt wird die Ortschaft im Jahr 976 in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Gero. In der Folgezeit erscheinen Kirche und Fronhof im Besitz der Kölner Abtei St. Gereon. Vögte und Erbvögte mit dem Namenszusatz "von Heppendorf" amtieren von 1124-1330 als Edelvögte des Erzstifts Köln.

Neu-Etzweiler

Neu-Etzweiler ist entstanden als Resultat des Braunkohletagebaus. Das alte Etzweiler musste den Baggern weichen. Noch bis 1997 hatten die meisten der dort lebenden Menschen in den etwa 7 km entfernten Ortschaften Etzweiler oder Gesolei gewohnt. Diese befanden sich jedoch auf dem Abbaugebiet des Tagebaus Hambach - das machte aus Sicht des Braunkohlenunternehmens "Rheinbraun" eine Ortsumsiedlung notwendig. Der erste Spatenstich zur Erschließung dieses Siedlungsgebietes erfolgte 1994, die ersten Umsiedler zogen im November 1995 in den neuen Ort.

Die größte Umzugswelle erfolgte im Laufe des Jahres 1997. Offiziell abgeschlossen ist die Umsiedlung seit August 2001. Auf den ersten Blick unterscheidet sich Neu-Etzweiler kaum von einem der anderen Neubaugebiete im Erftkreis. Erst das Schild vor der Zufahrt zeigt, dass es sich um einen Umsiedlungsstandort handelt. In Neu-Etzweiler sind zwei vormals voneinander unabhängige Ortschaften an einen Standort zusammen angesiedelt: das erstmals 1141 urkundlich erwähnte Dorf Etzweiler mitten im Bürgewald und die 1925 entstandene Siedlung der Gesolei, die sich nach einer großen städtebaulichen Ausstellung in Düsseldorf in den Zwanziger Jahren benannt hat ("Gesundheitspflege, Soziale Fürsorge und Leibesübungen").

Niederembt

Niederembt hat seine alten, über die Jahrhunderte gewachsenen dörflichen Strukturen bis auf den heutigen bewahrt. Das Dorf liegt wie Oberembt am Finkelbach, der mit seinem früheren Namen "Emba" Ober- und Niederembt seinen Namen gegeben hat. Im Jahr 1080 heißt Niederembt "Emba inferior". Das Martinspatrozinium und die in der Nähe gefundenen fränkischen Gräberfelder lassen vermuten, dass hier schon im 7. oder 8. Jahrhundert eine Kapelle gestanden hat. Die heutige Kirche ist in großen Teilen ein Bau des 15. Jahrhunderts. 1797 vernichtete ein Brand den größten Teil des Dorfes.

Hier finden Sie weitere Informationen über Niederembt.

Oberembt

Oberembt ist wie Niederembt in seinen alten dörflichen Siedlungsstrukturen über die Jahrhunderte hinweg fast unverändert geblieben. Auch hier liegen die siedlungsmäßigen Ursprünge wie bei Niederembt höchstwahrscheinlich in fränkischer Zeit, wie die Funde entlang des Finkelbachs vermuten lassen. Wie in vielen Orten der heutigen Gemeinde Elsdorf war auch hier die Kölner Benediktinerabtei St. Pantaleon größter Grundherr. Zusammen mit Tollhausen und Esch gehörte Oberembt zum Amt Kaster im Herzogtum Jülich.

Stammeln

Westlich von Heppendorf liegt die Burg Stammeln, um die herum sich ehemals ein Dorf gruppierte.
Die ehemals von Wasser umschlossene Burganlage datiert in ihrem Baubestand aus dem 16. Jahrhundert mit späteren Veränderungen und einem größeren Umbau gegen Ende des 19. Jahrhunderts in neu-romanischen Formen. Die Anlage war ursprünglich von einem Wassergrabensystem umschlossen. Der älteste Teil aus dem späteren 16. Jahrhundert umfasst die beiden Flügel des westlichen Winkels mit zwei Ecktürmen, einem runden im Westen und einem quadratischen im Süden. Reste eines leicht vorkragenden Wehrgangs mit Schießscharten sind erhalten. Das Obergeschoss des Vierkantturms hat ein Kreuzgewölbe, Kamin und Abortanlage. Die Trakte der östlichen Hälfte sowie die Gebäudeteile des großen Wirtschaftshofes wurden um 1900 neu erbaut.

Tollhausen

Tollhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Elsdorf und hat derzeit 226 Einwohner. Tollhausen wurde durch einen Landverkauf im Jahre 1322 erstmalig urkundlich erwähnt. Eine Besiedlung im Bereich von Tollhausen lässt sich bereits in der Steinzeit(5.500 - bis 1800 v. Chr.) anhand von Oberflächenfunden nachweisen. Die Römer erbauten am heutigen Ortsrand von Tollhausen auf dem "Steinacker" einen Gutshof die "villa rustica", auf 2.400 Morgen Land. Im Mittelalter gehörte Tollhausen zum Bezirk des Gerichtes Verckeshoven. Die Siedlung Verckeshoven ist heute als Namen verschwunden und topographisch in Niederembt aufgegangen. Im Jahre 1669 zählte man in Tollhausen 22 Hausstände wovon nur 12 bewohnt waren, vermutlich Folge des Dreißigjährigen Krieges. Bei der Volkszählung 1767 hatte Tollhausen 135 Einwohner. Jeder Bürger hatte Anspruch Holz aus der "Eschergewähr". Jede Hausstätte verfügte über die Erträge von 14 Heistern Holz. Die der Hl. Margaretha im 18. Jahrhundert geweihte Kapelle wurde im 19. Jahrhundert baufällig und 1871 durch einen Neubau ersetzt. Im 17. Jahrhundert gehörte Tollhausen zur Pfarre Niederembt, erst im Jahre 1803 wurden der Ort und die Margarethenkapelle der Pfarrei Esch zugeordnet. Mit dem Übergang an Preußen 1850 wurde Tollhausen in die Bürgermeisterei Esch eingegliedert, blieb aber eine eigenständige Gemeinde. Die Eigenständigkeit endete, als der Ort 1938 nach Esch eingemeindet wurde. Seit der Kommunalen Neuordnung von 1975 ist Tollhausen Bestandteil der Gemeinde Elsdorf, seit 2011 der Stadt Elsdorf.

Widdendorf

Widdendorf liegt zwischen Berrendorf und Heppendorf und ist durch wenige große Einzelhöfe geprägt. Dabei handelte es sich auch um einen ehemaligen Rittersitz. Dort sind von 1335 bis 1680 die "Herren von Wedendorp" nachgewiesen.

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