Stadt Elsdorf (Druckversion)
Autor: Christoph Hoischen
Artikel vom 24.06.2019

Rätekonferenz am 19.06.2019

Beschluss zur gemeinsamen Raumentwicklungsperspektive

Am 30. Mai 2016 haben die im interkommunalen Verbund der Kommunen Elsdorf, Jülich, Kerpen, Merzenich, Niederzier und Titz zusammengeschlossenen Räte gemeinsam mit der RWE Power AG die Zusammenarbeit für die Gestaltung der Tagebaufolgelandschaft Hambach auf den Weg gebracht.

Seit diesem Zeitpunkt hat das „Team Hambach“, welches aus Fachleuten der jeweiligen Verwaltungen, der indeland GmbH, dem Region Köln/Bonn e.V., der Zukunftsagentur Rheinisches Revier und der RWE Power AG besteht, intensiv an der Entwicklung einer Raumentwicklungsperspektive gearbeitet.

Zuletzt wurde dieser Prozess durch eine Werkstattwoche unter Beteiligung verschiedener Fachbüros intensiviert. Die Konzeption der Werkstattwoche und die Dokumentation erfolgten durch das Begleitteam aus Prof. Dr. Ursula Stein (Frankfurt am Main) und Vertretern des Büros plan-lokal (Dortmund). Als Spezialisten waren für Landschaft das Büro bgmr aus Berlin, für Siedlungsentwicklung MUST aus Köln und für Mobilität die Planersocietät aus Dortmund involviert.

Die am 30. Mai 2016 verabschiedete Erklärung zur gemeinsamen Raumentwicklung und damit zur gemeinsamen Bewältigung des bevorstehenden Strukturwandels hat nun am 19. Juni 2019 durch das Votum der anwesenden Ratsmitglieder der Anrainerkommunen eine Basis erhalten.

Die Raumentwicklungsperspektive für die Folgelandschaft des Tagebauumfeldes Hambach wird in den nächsten Jahren und Jahrzenten Richtschnur der räumlichen und visionären Entwicklung rund um den Tagebau Hambach sein.

Grundlegende Aussagen zu Mobilität, Wohnen, Gewerbe und Landschaft wurden heute getroffen und bestätigt, sodass sich mit der Raumentwicklungsperspektive für die Tagebaufolgelandschaft Hambach und den Konzepten der benachbarten Anrainer-Initiativen ein Gesamtbild des Rheinischen Reviers zusammensetzen lässt. Die Raumentwicklungsperspektive schließt die bisherige planerische Lücke zwischen Garzweiler und Inden. Sie hat im gesamten Prozess bereits bestehende und angrenzende Planungen berücksichtigt.

Um den großen Zeithorizont bis zur „fertigen Folgelandschaft“ zu fassen und zu staffeln, sieht die Perspektive eine Einteilung in drei Zeitabschnitte vor.

„In naher Zukunft“ (2020 – 2025) wird sich der Transformationsprozess eher auf die Vorbereitung der großen Schritte konzentrieren. Dies kann sehr gut über eine revierweite Internationale Bau- und Technologieausstellung (IBTA) erfolgen. Besonderes Augenmerk wird in dieser Zeit der „Weiße Fleck“ (Tagebauvorfeld Kerpen / Merzenich) erfahren, zu dem aus rechtlichen und politischen Gründen zurzeit keine Aussage getroffen werden kann.

„Transformation“ zeigt auf, wie die Zwischennutzung nach Beendigung des Braunkohleabbaus aussehen kann. Zwei Generationen werden die Phase des Wandels vom aktiven Tagebau bis zur neuen Landschaft begleiten. Ebenso soll dieser Wandel durch die IBTA begleitet werden.

Die „Zukunft mit See“ lässt einen visionären Ausblick auf die in Gänze entwickelte Folgelandschaft zu. Viele heute noch nicht vorhersehbare Trends und Technologien werden zur Gestaltung der Landschaft beigetragen.

Die Anrainer haben auf Basis dieses Zukunftsbildes die weitere Absicht, noch in diesem Jahr eine Verfestigung ihrer Zusammenarbeit zu vollziehen und eine Institution zu gründen, um die Ziele zu verfolgen.

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