Ein 211-Jahre alter Archiv-Schatz
Korrespondenzbuch der „Mairie Esch“ gibt Einblicke bis ins Jahr 1813
Das Elsdorfer Stadtarchiv beheimatet und pflegt umfangreiche Dokumente, die einen Einblick in das lokale und zeitgeschichtliche Leben vergangener Tage gewähren. Ein ganz besonderes Archivstück ist das Korrespondenzbuch der „Mairie Esch“ – aufgeschrieben von „Maire“ (Bürgermeister) Johann Anton Wolff – mit dem amtlichen Schriftverkehr der Jahre 1813 – 1818.
Korrespondenzbuch der „Mairie Esch“ (PDF-Dokument, 2,61 MB, 19.09.2024) **
Das Buch umfasst die Originalschriftstücke des damaligen Bürgermeisters und ermöglicht einen unverfälschten Einblick in das Leben vor über 200 Jahren. So wurden in der damals noch eigenständigen Bürgermeisterei des heutigen Ortsteils Esch die Auswirkungen der Napoleonischen Kriege spürbar. In einer durch den französischen Einfluss geprägten Zeit mussten zunächst noch abziehende, französische Soldaten einquartiert werden, ehe 1814 nachrückende preußische und russische Soldaten vor Ort zu versorgen waren.
Aber auch Listen über „Packjuden“ (der Begriff steht für Handelsreisende jüdischer Herkunft) mit Angabe von Heimatort, Gewerbe und Zahl der Übernachtungen sind im Korrespondenzbuch zu finden. Der Leser erfährt aber auch einiges über einen Pockenausbruch in Esch und die darauffolgenden Schutzimpfungen.
In einer Zeit als britische Truppen auf dem nordamerikanischen Kontinent Washington eroberten, bestimmten das Leben der Escherinnen und Escher zeitweise Wolfsjagden im direkt angrenzenden Bürgewald. Immer wieder ist davon zu lesen, wie die Tiere geschossen wurden, da es zu Angriffen auf Mensch und Vieh kam. Auf amtliche Anordnung wurden aber auch „Herbergen und verdächtige Häuser auf fremdes Gesindel“ durchsucht.
„Das in deutscher Kurrent-Schrift verfasste Buch wurde 2005 von Heimatforscher Johannes Mausbach vollständig transkribiert. Vor wenigen Jahren haben wir es umfangreich restaurieren lassen. Verfallende Seiten wurden gerettet, Buchdeckel und Band ausgebessert und dem Papier wurde Säure entzogen, so dass das wichtige Zeitdokument auch für nachfolgende Generationen erhalten bleibt“, berichten die beiden Elsdorfer Stadtarchivare Dr. Thomas Kreft und Christoph Hoischen.
Während heute per E-Mail, App und Telefon Bürgermeldungen in Rathäusern eingehen, lautete am 15. Juli 1815 eine Beschwerde noch deutlich anders: „die mir und dem gemeinderathe zum berichte zugestellte reclamation von A. muller von frankeshoven wegen seinem knechte peter sende anbey obrück.“
**) "Bei der Erstellung dieser Übersetzung und verbundener Materialien (Muster, Dateivorlagen, Dateien) – im Folgenden Dokument – ist die größtmögliche Sorgfalt verwendet worden, dennoch bleiben Änderungen, Irrtümer und Auslassungen vorbehalten. Die in diesem Dokument getroffenen Aussagen und Bewertungen basieren auf einer Beurteilung zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokumentes.
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