Stadt Elsdorf (Druckversion)
Autor: Sarah Pütz
Artikel vom 23.09.2021

11 Tafeln gegen das Vergessen in der Gesamtschule ausgestellt

Ausstellung im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen Rhein-Erft eröffnet

Am 23. September begannen die Jüdischen Kulturwochen Rhein-Erft. Die dazugehörige Ausstellung, die von den Stadtarchiven im Rhein-Erft-Kreis und dem Kreis Düren konzipiert wurde und parallel in allen Kommunen des Rhein-Erft-Kreises zu sehen ist, wurde nun in der Gesamtschule Elsdorf eröffnet.

Dort wird die als Wanderausstellung konzipierte Rückschau eine Woche lang zu sehen sein. Auf elf Tafeln wird jüdisches Leben im Rhein-Erft-Kreis mit all seinen Höhen und Tiefen gezeigt, beginnend im Mittelalter bis heute. Eine Tafel, konzipiert vom Elsdorfer Stadt-Archivar Dr. Thomas Kreft, widmet sich dabei speziell der jüdischen Geschichte in Elsdorf. Unter dem Titel „Ab heute heißen wir Knicker“ thematisiert sie unter anderem die durch Kaiser Napoleon erzwungene Umbenennung der jüdischen Mitbürger im Jahre 1808.

Ein Geschichtskurs der Stufe 10 war bei der Ausstellungseröffnung dabei und lauschte gebannt den Ausführungen des Stadt-Archivars. So berichtete er von aus heutiger Sicht absurden Vorschriften während der NS-Zeit und verwies auf die im Jahre 1983 von Schülern der damaligen Hauptschule erstellten Abhandlung „Juden in Elsdorf“, die noch heute wissenschaftliche Beachtung findet. Josi Schlang, die das Projekt seinerzeit als Lehrerin betreute und sich in Elsdorf federführend um die Verlegung der Stolpersteine kümmert, war ebenfalls anwesend und freute sich sichtlich über die Anerkennung.

„Das sind elf Mahnmale gegen das Vergessen“, stellte Bürgermeister Andreas Heller klar. „Sie zeigen uns, dass wir darauf achten müssen, wie wir miteinander umgehen. Toleranz und Verständnis für andere Meinungen müssen dabei an erster Stelle stehen. Diese Ausstellung zeigt eindrucksvoll, was passieren kann, wenn wir das aus den Augen verlieren!“

Die Ausstellung verbleibt bis zu den Ferien in der Gesamtschule. Ab dem 11. Oktober wird sie dann der Öffentlichkeit zugängig gemacht und wird zu den gewohnten Öffnungszeiten im Foyer im 1. OG des Elsdorfer Rathauses zu sehen sein. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass beim Betreten des Rathauses ein 3G-Nachweis vorgelegt werden muss.

Am 17. November wandert die Ausstellung dann ins Elsdorfer Kino, wo, ebenfalls im Rahmen der jüdischen Kulturwochen Rhein-Erft, der WDR-Film „Schalom und Alaaf“ gezeigt wird. Anschließend wird sie noch bis zum 25. November im Rathaus zu sehen sein.

http://www.elsdorf.de//rathaus-service/verwaltung/aktuell