Stadt Elsdorf (Druckversion)
Autor: Christoph Hoischen
Artikel vom 14.11.2018

Deutsch-Französische Freundschaft bestärkt

Elsdorfer Vertreter besuchen Partnerstadt zum 100. Jahrestag des Kriegsendes

Zu einem historischen Anlass begingen Elsdorfer Vertreter gemeinsam mit der französischen Partnerstadt Bully les Mines den 100. Jahrestag des Endes des 1. Weltkrieges. In einer gemeinsamen Zeremonie in der nordfranzösischen Stadt gedachten die Vertreter beider Städte mit einer Delegation aus dem polnischen Wisla dem geschichtlich bedeutsamen Datum.

Dabei stand in der ergreifenden Gedenkstunde der europäische Friedensgedanke im Mittelpunkt. Bürgermeister Andreas Heller legte mit seinem französischen Amtskollegen Francois Lemaire, der Vizepräsidentin des Departement Nord-Pas-de-Calais, Nicole Gruson,  und dem polnischen Stadtratsvorsitzenden Janusz Podzorski unter großer Beteiligung der Einwohner an gleich drei Mahnmalen im Stadtgebiet Ehrenkränze nieder.

Die historische Gedenkfeier genießt in der im nordfranzösischen Departement Nord-Pas-de-Calais gelegenen Partnerstadt eine sehr hohe Bedeutung. Die Frontverläufe im ersten Weltkrieg liefen jahrelang mitten durch die Stadt und Region, so dass mehr als 100.000 Kriegsopfer zu beklagen waren und tiefe Spuren im Stadtbild hinterlassen wurden. Daher waren insbesondere in Nordfrankreich in nahezu jeder Stadt Gedenkfeiern geplant. Den Vertretern der Partnerstadt war es daher besonders wichtig, gemeinsam mit Elsdorfer Vertretern diesen Tag als Höhepunkt der bereits seit 29 Jahren existierenden Städtepartnerschaft zu begehen.  

In seiner in Französisch gehaltenen Ansprache betonte Andreas Heller die Bedeutung der Städtepartnerschaft zu diesem wichtigen Datum: „Die Freundschaft zwischen unseren Ländern war noch vor wenigen Generationen keine Selbstverständlichkeit. Das Leid, das deutsche Soldaten der Region antaten, stimmt uns bis heute betroffen. Mit unserer Partnerschaft ist es aber auch in den heutigen Zeiten wichtiger denn je, laut und deutlich für den Fortbestand des europäischen Friedens einzutreten.“

Francois Lemaire, Bürgermeister von Bully les Mines, dankte für den Besuch der Elsdorfer Vertreter und sprach in Deutsch während der zentralen Gedenkstunde vor hunderten Gästen: „Wir sind stolz darauf Freunde in Elsdorf zu haben.“ Im Anschluss überreichte Lemaire den Vertretern aus Elsdorf und dem polnischen Wisla eine Ehrenmedaille als Erinnerung an diesen historischen Tag. Die Medaille soll stellvertretend an alle Einwohner der drei Städte aus drei Ländern überreicht werden, um die europäische Freundschaft zu bestärken.

Als Gastgeschenk brachten die Vertreter aus Elsdorf um Heller und den 1. Stellvertretenden Bürgermeister Peter Ruhnke sowie Stadtarchivar Christoph Hoischen einen Eichenbaum-Setzling mit. An einem zentralen Platz gleich neben dem Stadtsaal pflanzten die Vertreter aller drei Städte den Baum ein. Eine große Gedenktafel, die einen Baum und das in vier Sprachen geschriebene Wort ´Brüderlichkeit´ zeigt, soll dabei den Gedanken verdeutlichen, dass dieser Baum wie die Brüderlichkeit zwischen den Ländern weiter wachsen möge.

Neben den Gedenkfeiern besuchten die Vertreter der drei Städte auch gemeinsam den in unmittelbarer Nähe gelegenen Nationalfriedhof Notre-Dame-de-Loretto. Auf ihm sind auf einer Fläche von 27 Hektar über 43.000 französische Gefallene des Ersten Weltkriegs bestattet. Im Eingangsbereich der Anlage befindet sich das Internationale Gefallenenmahnmal („Ring der Erinnerung“) mit den eingravierten Namen von knapp 580.000 in der Region Nord-Pas-de-Calais gefallenen Soldaten aller beteiligten Nationen.

Für 2019 ist ein Besuch einer Delegation aus Bully-les-Mines in Elsdorf geplant. Zuletzt besuchten Vertreter aus der französischen Stadt im März 2017 Elsdorf, besichtigten die Stadt und Region und spielten - vertreten durch den örtlichen Musikverein - vor einigen hundert Zuhörern ein öffentliches Konzert.

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